Zielarten

Der Steinschmätzer
(Oenanthe Oenanthe)

Der Steinschmätzer, ein seltener Singvogel mit seinem charakteristischen schwarzen Kehlfleck, ist eine in der Landwirtschaft vorkommende Art. Leider ist dieser kleine Vogel, der in verschiedenen Offenlandschaften bundesweit beheimatet ist, zunehmend gefährdet.
Die Bedrohung des Steinschmätzers resultiert vor allem aus dem Verlust der wertvollen, offenen und vegetationsarmen Lebensräume. Dadurch mangelt es zunehmend an geeigneten Bruthabitaten und Nistmöglichkeiten. Auch Störungen am Brutplatz, beispielsweise durch freilaufende Hunde, gefährden das Überleben des Steinschmätzers und machen es dringend erforderlich, Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Durch gezielte Schutzmaßnahmen mit lokalen Akteur*innen setzen wir uns für den Erhalt des Steinschmätzers in der Landwirtschaft ein.

Der Wiedehopf
(Upupa epops)

Der Wiedehopf ist eine einheimische Vogelart, die mit weniger als 1.000 Brutpaaren in Deutschland als gefährdet gilt. Als wärmeliebende Offenlandart leidet der Wiedehopf unter einem Habitsatverlust und wird daher in der Roten Liste der Brutvögel aufgelistet.  

Durch das Schaffen strukturreicher Habitate können Ökosysteme zu Gunsten des Wiedehopfes wieder aufgewertet werden. Erfolgreich durchgeführt wurden bereits Pflanzungen und die Pflege von Hochstamm-Obstgehölzen und weiteren Strukturelementen, welche als Ansitz- und Brutplätze dienen. Zudem wurden spezielle Wiedehopf-Nistkästen als Rückzugs- und Brutmöglichkeiten installiert. Für ein verbessertes Nahrungsangebot wurden Insektennisthilfen und Gassenbegrünungen auf den Betriebsflächen angelegt. 

Der Steinkauz
(Athene noctua)

Der Steinkauz ist eine kleine Eulenart deren Verbreitungsgebiet sich fast weltweit erstreckt. In Deutschland ist der Steinkauz mit ca. 4200-6500 Brutpaaren – Tendenz abnehmend – als vom Aussterben bedroht eingestuft. Das Vorkommen konzentriert sich hierzulande vor allem auf Westdeutschland. Der Steinkauz ernährt sich von Insekten und kleinen Reptilien und lebt in offenen Habitaten wie Feldern, Wiesen und Gärten. Von Vorteil sind Gehölze oder Streuobstwiesen, die meist in der bäuerlichen Kulturlandschaft zu finden sind. Die Eulenart gehört zu den Standvögeln, welche ganzjährig in einem Gebiet leben und nicht migrieren. Bedroht wird der Steinkauz durch die Intensivierung der Landwirtschaft und der daraus resultierenden Rodung von Altbäumen und Streuobstwiesen, sowie von Flurbereinigungsmaßnahmen.

Der Mosel-Apollofalter
(Parnassius apollo vinningensis) 

 

Der Mosel-Apollofalter ist eine stark gefährdete Schmetterlingsart, die ausschließlich im Moseltal in Deutschland vorkommt. Sein Lebensraum ist eng mit dem Weißen Mauerpfeffer (Sedum album) verknüpft – einer Pflanze, von der sich die Raupen des Schmetterlings ernähren. 

Der Steillagenweinbau bietet dem Endemiten einen geeigneten Lebensraum. Der flächendeckende Einsatz von Pestiziden sowie eine zunehmende Verbuschung durch Brachfallen der Flächen führt jedoch zu einer Verinselung des Lebensraums und gefährdet zudem den Weißen Mauerpfeffer und damit die Lebensgrundlage des Falters. Da immer häufiger auftretende Trockenheit die Anzahl der blühenden Nahrungspflanzen verringert, muss der Mosel-Apollofalter weitere Strecken zur Nahrungsversorgung zurücklegen.

Der Ortolan
(Emberiza hortulana)

Der Ortolan ist eine wärmeliebende Vogelart, die in der offenen Agrarlandschaft vorkommt. Geeignete Habitate für den heimischen Singvogel sind Landschaften mit verschiedenen Strukturelementen wie z. B. Hecken, Baumreihen oder strukturreiche Waldränder. Der Ortolan gilt in Deutschland als stark gefährdet. Während es im Osten Deutschlands noch einige zusammenhängende Verbreitungsgebiete und stabile Populationen gibt, kam es im Westen und Süden Deutschlands in den vergangenen Jahrzehnten zu einem starken Populationsrückgang. Vor allem der Landnutzungswandel, die Intensivierung der Landwirtschaft und eine mangelnde Strukturvielfalt bedrohen den Ortolan. In der Vergangenheit wurde die Population zudem durch intensive Bejagung auf den Zugrouten erheblich reduziert.

Die Zippammer
(Emberiza cia)

Die Zippammer ist eine Sperlingsvogelart, die bevorzugt in steilen, felsigen Gebieten Europas vorkommt. In Deutschland lebt die Zippammer insbesondere in den Hängen der Weinberge und sucht dort überwiegend am Boden nach Nahrung. Die in Kleingruppen lebende Vogelart ist hierzulande vor allem entlang der Weingebiete der Ahr, Mosel, oberem Mittelrhein, Main und in Hochlagen des Schwarzwaldes zu finden.

Die gefährdete und teils vom Aussterben bedrohte Art leidet unter dem Verlust extensiv bewirtschafteter Flächen sowie der Strukturarmut landwirtschaftlicher Flächen. Zusätzlich gefährden Katzen, Füchse und der Pestizideinsatz in der Landwirtschaft das Überleben den Zippammer.

Die Westliche Smaragdeidechse
(Lacerta bilineata)

Die Westliche Smaragdeidechse ist mit bis zu 40 cm Länge die größte mitteleuropäische Eidechsenart. Ihr Vorkommen beschränkt sich primär auf Italien und Frankreich, sie ist aber auch in Teilen Deutschlands zu finden. Dort ist sie vor allem in den Weinregionen Mosel, Nahe, Rheinhessen und Baden verbreitet.

Die Westliche Smaragdeidechse kommt an trockenen und warmen Standorten vor und steht seit der Berner Konvention (1979) unter Artenschutz. Die primär an Südhängen vorkommende Art leidet unter der Intensivierung der Landwirtschaft, Flurbereinigungsmaßnahmen und der Verbuschung bzw. Aufforstung halboffener Habitate. Eine weitere Gefährdungsursache ist der illegale Fang für private Zwecke.

Die Zaunammer
(Emberiza cirlus)

Die Zaunammer ist eine Sperlingsvogelart, die ihren Verbreitungsschwerpunkt im westlichen Mittelmeerraum hat. In Deutschland besiedelt sie hauptsächlich Weinberge im Pfälzer Wald und am Oberrhein, in denen Sie auch überwintert. Die Zaunammer benötigt einen Lebensraum mit sonnigen Standorten und ernährt sich von hauptsächlich von Sämereien und Insekten. In Deutschland wird sie auf der Roten Liste geführt, da ihr Lebensraum zunehmend durch den Eingriff von Menschen gefährdet wird. Neben Flurbereinigungen und der Intensivierung der Landwirtschaft führt auch der Verkehr- und Siedlungsausbau zu einem Rückgang ihres Verbreitungsgebiets.